Der spätmittelalterliche Wohnturm war im 14. Jahrhundert als Sitz des Dorfadels erbaut worden. Aufgrund gewissenhafter Bauaufnahmen als Denkmalpfleger erhielt Peter Zumthor den Auftrag, den Turm zu restaurieren und umzubauen. Der denkmalpflegerisch vorherrschenden Auffassung getreu war es ihm ein Anliegen, den Originalzustand wiederherzustellen. Die statisch notwendigen Stahlelemente fügte er unsichtbar und reversibel ein. Über zwei Lagergeschossen liegt eine doppelgeschossige Ferienwohnung. In deren Wohngeschoss definiert ein geometrischer Raumkörper aus verputztem Mauerwerk, Holz und Keramikfliesen verschiedene Nutzungen, ohne die Deckenkonstruktion zu berühren. Die oberen drei Geschosse und der zinnenartige Aufbau dienen als Zweitwohnung für die Besitzer. Im Eingangsgeschoss erhielt Zumthor die traditionelle von Haupt- und Nebenstube, erlaubte sich im darüberliegenden, jüngeren Strickbau aber Durchbrüche und Einbauten. Den Weg des geringsten Wider-stands suchend etablierte er eine Erschliessung mit angegliederten Räumen, die sich behutsam der Turmspitze entgegenschlängelt.